Dies sind die Ergebnisse eines Vergleiches von sogenannten "Pianotrainern", d.h. Computerprogramme, die dabei helfen sollen Klavierstücke zu erlernen und zu spielen, teilweise ohne Vorkentnisse.
Die beiden besten Programme, hauptsächlich durch Ausschlußverfahren, sind "Sightread" und "Pianobooster", die genauer vorgestellt werden. Am Ende des Dokumentes findet sich eine Liste mit weiteren Programm und einem kurzen Kommentar zur Bewertung.
Zusammenfassung: Ein hässliches Programm, in das aber pädagogischer Aufwand gesteckt wurde.
Zusammenfassung: Solide Web-Application, die genau so viele Features hat, dass man es schnell benutzen kann.
Hier Programme, die entweder nicht so gut sind wie die beiden vorgstellten, oder tatsächlich technisch defekt sind. Evtl. handelt es sich um aufgegebene Projekte.
Hier Programme, die nicht dazu gedacht sind Klavierstücke zu erlernen. Sie tauchen aber evtl. in Listen und Suchergebnissen zu unserem Thema auf.
Vermutlich wird man mit diesen Programmen nicht das Klavier spielen erlernen können, selbst mit den beiden "guten" Programmen nicht. Musikalische Parameter wie Dynamik werden nicht beachtet, Fingersätze werden nicht gezeigt, von elementar wichtiger Handhaltung und Armbewegungen ganz zu schweigen.
Der Notenmodus beider Programme eignet sich ein wenig zum Blattspielen, wenn es rein um mechanisches Abarbeiten der Töne geht. Nicht überflüssig, aber reicht nicht.
Erst wenn man schon weiß, was am Klaverispielen wichtig ist, werden die Programme als rein mechanische Trainer begrenzt nützlich. Klavierunterricht von einem realen Menschen kann auf keinen Fall hierdurch ersetzt werden, höchstens in begrenztem Umfang ergänzt.
Als reines Motivationsmittel, um das Üben weniger ätzend zu gestalten, einigen sie sich auch nicht, da die nötigen Gamification-Elemente wie Statistiken, Challenges, Quoten, Achievements etc. fehlen.
Das Musikmaterial muss auch aufbereitet werden. Einfach ein MIDI reinstecken ist auch nicht automatisch gut. Pianobooster hat hier als einziges Programm ein bischen Mühe aufgewendet.
Die "Piano von Oben"-Tabs Ansicht mag einem zeigen welche Tasten man spielt, aber dann kann man lieber ein Video auf Youtube gucken, wo genau diese Elemente auch vorhanden sind. Das ist immer noch nicht gut, aber wenigstens sieht man die Handhaltung und Armbewegung.
Schließlich ist es nicht wenig Aufwand die Programme selbst erstmal zu lernen: Timing, Abstände etc. Sie sind eher wie Spiele und es ist zweifelhaft ob sich das Gelernte auf richtige Instrumenten umsetzen lässt. Synthesia, Linthesia und Musicope sagen sogar von sich selbst, sie seien "Musical Games". Dafür fehlen aber, wie gesagt, die Eigenschaften die ein Spiel spaßig machen. Es klingt eher als eine Ausrede und Vorversicherung, damit niemand den Programmen vorwerfen kann man würde damit nicht effektiv Klavier lernen können.
Sightread gibt den Disclaimer:
Sightread works best in conjunction with a Piano teacher. Falling notes will allow you to have more fun with less experience, but it is no replacement for formal education. Learning music theory will help you get a more holistic music experience than learning solely learning how to play songs.